Willy - geräuschempfindlicher rüde

Name: Willy Rasse: Fox Terrier Geschlecht: Rüde Geburtsdatum: 11.2017 (5 Jahre alt) Geschätzte Größe: etwa 45 cm Kastriert: ja Katzentest: auf Anfrage Gesundheitliche Probleme: keine bekannt Mittelmeertest: Blutanalyse vom 5. Januar 2023: alles negativ. Standort: Pflegestelle in 10119 Berlin Hallo, ich bin Willy! Wer sich mein Bild „Willy im Zwinger“ ansieht, könnte denken, dass hier eine Bergziege vermittelt wird. Aber nein – ich bin ein Hund. Fox Terrier sind für ihre Akrobatik und verrückten Einfälle bekannt. Leider hat das Klettern einen traurigen Hintergrund: Ich habe große Angst. Und das ist noch milde ausgedrückt. Für alle, die mit Angsthunden Erfahrung haben, bin ich noch immer eine Aufgabe. Ich bin extrem geräuschempfindlich und bei jedem Schuss (hier sind Jäger unterwegs) und bei Gewitter klebe ich buchstäblich an der Decke. Am liebsten würde ich über den Zaun springen. Das haben meine Betreuer rasch bemerkt und den Zwinger oben vergittert. Ich habe sogar eine Hundehütte im Zwinger, weil ich einen Rückzugsort für mich alleine brauche. Doch der schützt leider nicht vor Lärm von außen. Vor Menschen habe ich keine Angst, wenn ich sie erst einmal kenne. Ich lasse mich anfassen, streicheln – sie dürfen sogar mein Fell im Gesicht schneiden und meine Augen reinigen, obwohl das wirklich keine angenehme Prozedur ist. Ich ertrage alles ruhig und geduldig. Nur bei Lärm bin ich extrem schreckhaft und verfalle in Panik. Meine Vorgeschichte ist bekannt: Ich wurde von einem Mann abgegeben, der behauptete, ich sei vor seiner Haustür ausgesetzt worden. So ein Unsinn! Ich hätte nicht seelenruhig auf den Hausbesitzer gewartet, sondern wäre vor Angst längst weggelaufen. Auch die Betreuer vermuten, dass er mein Besitzer war und sich nicht mehr um mich kümmern wollte. Denn ein ängstlicher Hund ist anstrengend. Ich glaube, der Typ wollte mich einfach nur loswerden. Jetzt bin ich bei den netten Tierschützern von ADPCA, die sich liebevoll um mich kümmern und mir versuchen, Sicherheit zu geben. Bislang gelingt es ihnen (noch) nicht, denn der Weg von einem Panikhund zu einem entspannten Vierbeiner ist lang. Entweder finde ich einen tollen Trainer, der mir zeigt, wie ich meine Geräuschangst verliere, oder ich muss mich damit abfinden, für immer ein Angsthund zu sein. Auch Wasser ist nicht mein Freund. Im Sommer haben mich die Betreuer zum Pool mitgenommen, damit ich mich abkühlen kann, aber kaum hatte ich eine Pfote hineingesetzt, bekam ich Angst. Also stellten sie mir ein kleines Plastikbecken in den Zwinger. Ich kann mich aber nicht damit anfreunden. Die Wanne benutze ich nur als Trinkbrunnen. Aber es gibt viele wasserscheue Hunde. Baden, plantschen und schwimmen ist nicht mein Ding und muss ja nicht sein. Wenn die Betreuer in der Nähe sind und ich plötzlich ein lautes Geräusch höre, flüchte ich zu ihnen und suche Schutz. Dann streicheln und beruhigen sie mich. Wenn sie da sind, versuche ich nicht, über den Zaun zu klettern. Aber sie müssen sich auch um andere Hunde kümmern und können nicht ständig in meiner Nähe sein, um mich vor den vermeintlichen „Gefahren“ zu schützen. Wie soll ich wissen, was gefährlich ist und was nicht? Ich empfinde alle lauten Geräusche als gefährlich. In der Zeit, bis die Betreuer bei mir im Zwinger sind, stehe ich schon wie eine Gams auf dem Zaun. Deshalb suche ich ganz besondere Menschen. Ihr müsst nur drei Dinge mitbringen: Geduld, Geduld und nochmals Geduld! Ich werde mich schnell an euch gewöhnen, mich anfassen und streicheln lassen, das Kuscheln genießen und bei euch Schutz suchen. Aber es kann lange dauern, bis ich mich an laute Geräusche gewöhne. Vielleicht wird es nie passieren. Das Tierheim liegt außerhalb der Stadt, also relativ ruhig. Nach meinem Umzug wird es ernst: Straßenlärm, Baustellen, LKWs, die S-Bahn, eine Tasse, die herunterfällt, der raschelnde gelbe Sack, ein Team Baumfäller im eigentlich stillen Wald, laute Menschen, die zu Besuch kommen – es gibt hunderte Situationen, die mit Lärm verbunden sind und die mich in Panik versetzen können. Deshalb brauche ich ein Sicherheitsgeschirr und einen GPS-Tracker. Denn wenn ich mich losreiße, lasse ich mich so leicht nicht wieder einfangen. Ich bin zwar ein lieber Hund und gehe gut an der Leine, aber einmal wollte ich aus Angst einem anderen Hund in die Schnauze beißen. Der war mir zu aufdringlich. Aber vielleicht schaffen wir es ja gemeinsam, dass ich bei einem guten Trainer lerne, meine Ängste zu überwinden oder wenigstens zu reduzieren. Das wäre mein Traum! Bevor Ihr anruft, überlegt Euch gut: Traut Ihr Euch einen Angsthund wie mich zu? Wenn Ihr diese Frage mit „ja“ beantworten könnt, würde ich mich freuen, bald bei Euch einzuziehen. Ich verspreche Euch, dass ich mein Bestes geben werde, mich anzupassen. Judith Lörsch (Sprachen: Deutsch, Englisch) Mobil: 0179 7399931 (Anrufzeit zwischen 12-19 Uhr, ansonsten bitte SMS mit Rückrufwunsch senden) Email: loersch@tsv-europa.de verträglich mit Rüden, verträglich mit Hündinnen